Wie lassen sich Kaufabbrüche reduzieren?

April 12, 2017 10:42

Die meisten Kunden haben bereits einen Kauf abgebrochen, obwohl schon Artikel im Warenkorb lagen. Welche Möglichkeiten gibt es, Kaufabbrüche zu reduzieren, und wie lässt sich diese Dynamik ins Gegenteil verkehren?

Tausende Warenkörbe werden an den virtuellen Kassen dieser Welt einfach stehen gelassen und Onlineshop Betreiber stellen sich die Frage: Warum?

Statista hat hierfür eine Umfrage erstellt, welche die wichtigsten Gründe zutage brachte.

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Die verschiedenen Stationen von Kaufabbrüchen

Im Grunde werden Käufe an jeder beliebigen Stelle der Reise durch einen Onlineshop abgebrochen. Jemand wollte vielleicht nur die Preise vergleichen, konnte den Artikel nicht in der benötigten Größe oder Farbe finden oder hat aus Langeweile in der Mittagspause im Shop gestöbert. Viele dieser Abbrüche lassen sich nicht verhindern und sollten nicht überbewertet werden. Jeder kennt es von sich selbst, das „Bummeln“ durch verschiedene Geschäfte, von denen die meisten ohne einen Einkauf wieder verlassen werden – sowohl online als auch offline.

Der Kaufabbruch im Warenkorb oder Checkout birgt Potenzial zur Verbesserung
Die Sachlage ist jedoch eine andere, wenn ein potenzieller Kunde einen gefüllten Warenkorb stehen lässt – denn offensichtlich hatte er ein ernsthaftes Interesse an den Artikeln. Es lohnt sich, den Versuch zu wagen, diese Kunden dennoch zu einem Kauf zu bewegen. Gleichzeitig sind die Kaufabbrüche ein Indiz für Verbesserungspotenzial im Warenkorb und im Checkout.

Kaufabbrüchen entgegenwirken, aber wie?

Der Checkout ist neben dem Warenkorb einer der häufigsten Abbruchpunkte beim Online-Shopping. Wir setzen für die Projekte unserer Kunden am liebsten Shopware ein, das ohnehin für einen optimierten Checkout vorbereitet ist. So ist der extrem einfache One-Page-Checkout bei diesem Shopsystem möglich. Zudem lassen sich zahlreiche Erweiterungen implementieren, die diesen sensiblen Teil der Customer Journey genau an die Bedürfnisse Ihrer Kunden anpassen – und wir entwickeln auch für Sie, sodass Sie Ihre Prozesse zielgerichtet optimieren können.

Wie nutzerfreundlich sind Ihr Warenkorb und Checkout aktuell? Stellen Sie Ihren Shop auf die Probe.

Der nutzerfreundliche Warenkorb – so ist er beschaffen

1. Die wichtigsten Details der Produkte sollten deutlich erkennbar sein. Das Bild und die Beschreibung des Artikels harmonieren. Wenn der Kunde eine Variante in den Warenkorb gelegt hat, sieht er seine gewählte Farbe – kein Übersichtsbild.

2. Manchmal möchte man sich vergewissern, dass man den richtigen Artikel gewählt hat. Am einfachsten geht das, wenn es einen direkten Link zum Produkt gibt – und dann einen ebenso einfachen Weg zurück in den Warenkorb.

3. Das Löschen von Artikeln und auch die Änderung der Anzahl sollten möglichst einfach funktionieren.

4. Erleichtern Sie die Navigation „zur Kasse“ und „weiter einkaufen“ und machen Sie es dem Kunden möglichst einfach, sich zurechtzufinden. Gerne zeigen wir Ihnen Best Practices aus unserem Alltag als

Kaufabbruch Grund 1: zu hohe Versandkosten

Der 5. Punkt bezieht sich auf den laut Statista häufigsten Grund für Kaufabbrüche: Zu hohe Versandkosten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, dem entgegen zu wirken.

  • Die versandkostenfreie Lieferung, entweder grundsätzlich oder ab einem bestimmten Betrag.
  • Eine konsequente Transparenz bei den Versandkosten. Unangenehme Überraschungen werden verhindert, wenn die anfallenden Versandkosten bereits auf den Artikelseiten und im Warenkorb angezeigt werden.

Kaufabbruch Grund 2: Die gewünschte Zahlungsmethode wird nicht angeboten

Die einfache Implementierung verschiedenster Zahlungsmethoden ist einer der Gründe, warum wir so gern mit Shopware arbeiten. Es bietet Schnittstellen zu allen gängigen Methoden der Onlinezahlung.

Welche sind am wichtigsten?

Auch hierzu hat Statista eine Umfrage veröffentlicht. Demnach bezahlten im Jahr 2016 34% der deutschen Onlineshopper bevorzugt mit Paypal oder einem ähnlichen Dienst, 27% bevorzugten den Kauf auf Rechnung im Nachhinein, 18% wählten am liebsten die Zahlung mit Lastschrift bzw. Kreditkarte und für 15% war Direktüberweisung das Zahlungsmittel der Wahl. Nachnahme und Ratenzahlung lagen weit abgeschlagen hinten.

(Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/319321/umfrage/beliebteste-methode-zur-zahlung-von-online-bestellungen-in-deutschland/ )

Welche Zahlungsmethoden für Sie relevant sind, hängt natürlich auch von Ihrer Zielgruppe ab. Wir beraten Sie gern.

Extra Tipp: Heben Sie die Sicherheit Ihres Shops sowohl im Warenkorb als auch im Checkout gesondert hervor. Trusted Siegel wie der Hinweis auf die SSL Verschlüsselung erzeugen Vertrauen und können den letzten Ausschlag für einen Kauf geben, gerade wenn die Eingabe sensibler Daten notwendig ist.

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Kaufabbruch Grund 3: Das Produkt war anderswo günstiger

Man kann nicht immer der günstigste Anbieter am Mark sein – doch es ist sinnvoll, einen Nutzer im Shop zu halten und durch Rabattaktionen oder Gutscheincodes besondere Vorteile anzubieten. Hierfür lassen sich bestimmte Funktionen des Onsite Retargetings im Checkout implementieren. Bieten Sie beispielsweise Verbrauchsartikel an, könnten Sie die Abnahme einer größeren Menge mit einem kräftigen Rabatt belohnen: Legen Sie zwei weitere Artikel in den Warenkorb und zahlen Sie nur noch xx.xx Euro pro Artikel.
oder auch:
Fügen Sie Waren im Wert von xx,xx Euro hinzu und erhalten Sie Ihre Lieferung versandkostenfrei.

Wir beraten Sie bei der Umsetzung solcher und ähnlicher Upselling Methoden.

Extra Tipp:
Gutscheincodes sind eine geniale Methode, den Nutzer zum Shoppen zu motivieren.

Zitat: Laut einer Studie der Innofact AG im Auftrag von Affiliprint (GutscheinBarometer 2014) sehen 87% der Deutschen in Gutscheinen einen Mehrwert, 64% sind bereits einmal durch einen Gutschein auf einen Online-Shop aufmerksam geworden. Zudem haben sich rund zwei Drittel der Befragten schon einmal von einem Rabatt-Gutschein zum Kauf eines Produktes verleiten lassen, dass sie sonst nicht gekauft hätten.

Lesen Sie den ganzen Artikel über Gutscheinmarketing bei gambio
( http://www.gambio.de/blog/wie-shopbetreiber-von-gutscheinen-profitieren-und-wie-sie-abgerechnet-werden/)

Der nutzerfreundliche Kaufabschluss – Inspirationen

  • Wie viele Schritte muss ein Nutzer durchlaufen, um eine Bestellung abschließen zu können? Je kürzer der Prozess, umso besser – der One Page Checkout ist im Trend. Besonders angenehm wird der Prozess für den Kunden, wenn die Anzahl der noch zu durchlaufenden Schritte visualisiert wird.
  • Wird Ihr Kunde auf dem Weg zur Kasse abgelenkt? Wenn die Navigationsleiste auf den entsprechenden Seiten ausgeblendet wird, kann sich der Nutzer auf den Zahlungsprozess konzentrieren.
  • Muss ein Neukunde ein Kundenkonto anlegen? Die Bestellung als Gast zu ermöglichen gibt dem Nutzer das Gefühl, bis zuletzt eine Wahl zu haben.Der Ein-Klick-Checkout mit Paypal ermöglicht einen spontanen Einkauf.

Der Warenkorb wurde zurückgelassen – und nun?

Trotz aller Bemühungen kann es natürlich vorkommen, dass ein gefüllter Warenkorb an der Kasse stehen gelassen wird und der Nutzer verschwindet. Das ist kein Grund aufzugeben, denn mit sympathischem Email Marketing lassen sich diese Kunden wieder zurück in den Shop locken.

Die erste Voraussetzung hierfür ist, dass der Kunde bei der Zustimmung zum Erhalt des Newsletters informiert wurde, dass auch bei einem Warenkorbabbruch Emails versendet werden können.

Eine solche Erinnerungs-Mail sollte locker und fröhlich, niemals jedoch aufdringlich oder drängend formuliert sein. Sie sollte nur ein einziges Mal versendet werden und im Idealfall einen zusätzlichen Anreiz zum Kauf enthalten.

In einem rundum

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